- Registriert
- 14 Juli 2013
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Hallo zusammen,
zunächst nochmal ein gutes neues Jahr.
Ich möchte hier nun einfach mal eine ungewöhnliche Nachfrage platzieren. Besser gesagt, ich möchte ein paar Meinungen sammeln. Muss jetzt mit der Geschichte etwas ausholen, damit man die Gesamtsituation auch versteht. Ich muss bei uns in der Arbeit des öfteren mal Fehler an Kabeln orten. Dazu habe ich auch jede Menge Equipment zur Verfügung - soweit kein Thema. Vor einiger Zeit bin ich aber an ein Messgerät gekommen, welches ich sehr gerne verwende. Es handelt sich um ein Digtalmultimeter, welches eine Kabellänge direkt am Display anzeigt. Das Messgerät kann zwar nicht alle Fehlerszenarien orten, allerdings ist es klein und unglaublich praktisch. Leider wird es seit wohl über 25 Jahren nicht mehr hergestellt. Die Funktion der Längenmessung entspricht ungefähr dem IRM20 (kann man auch nicht mehr kaufen).
Da ich das Gerät gerne verwende und Angst habe, dass ich es mal irgendwo liegen lasse und dann keines mehr habe, hab ich mir als Lockdown-Projekt ausgedacht: Ich baue das Gerät nach. Kann ja nicht so kompliziert sein. Ist es aber. Ich habe jetzt über ein Jahr (so nebenbei, wenn ich mal Zeit und wieder Lust hatte) an der Zusatzplatine entwickelt, die man in das Multimeter bauen muss. War tatsächlich deutlich schwieriger als erwartet, da am originalen Multimeter viele nicht nachvollziehbare Veränderungen vorgenommen wurden und viele der Bauteile nicht identifizierbar oder nicht mehr erhältlich waren. Daher habe ich das komplette Messgerät im Prinzip neu entwickelt. Es hat quasi nahezu nichts mit dem Original gemein. Ich habe so ungefähr 60 Stunden Arbeit reingesteckt und ungefähr 60€ an Unkosten. Das ist soweit nun kein Problem, denn ich habe das Gerät aus Spaß an der Freude gebaut und um mehr über Elektronik zu lernen. Gelernt habe ich auch viel.
Die Preisfrage: Sollte ich nun von diesem Wissen profitieren oder nicht? Also, sollte ich mein Messgerät versuchen zu verkaufen oder das Wissen dem Gemeinwohl zur Verfügung stellen? Paar Rahmenpunkte:
Überlegung war z. B. mein Platinenlayout an einen Elektronikhändler hier in der Nähe zu verkaufen. Dieser bietet viele Bausätze zum selbst löten für diverses Zeugs an. Mein Gerät wäre davon vermutlich der nützlichste Bausatz. Dafür sprechen würde, dass ich mir damit vermutlich etwas Geld verdienen könnte und für alle, die das Gerät nachbauen möchten, gleich eine Platine zum Kauf zur Verfügung steht. Das Messgerät auf einer Streifenrasterplatine nachzubauen, ist nicht möglich. Bin dran gescheitert.
Dagegen spricht allerdings aus meiner Sicht etwas die Tatsache, dass ich das Ding eigentlich "geklaut" habe. Also nicht technisch gesehen, aber gefühlt gesehen. Außerdem habe ich nicht das Labor, um festzustellen, dass mein Messgerät auch in allen Eventualitäten korrekt misst. Ich kann mit meinem Equipment nicht ausschließen, dass z. B. bei einer bestimmten Kabellänge plötzlich ein falsches Ergebnis heraus kommt (allerdings ist das eher unwahrscheinlich). Zudem würde so das Messgerät in Deutschland bleiben. Gerade für andere Länder, z. B. Schwellenländer, wäre das Gerät eine günstige Alternative zu professionellem Equipment. Diese werden aber wohl kaum bei einem deutschen Händler einen Bausatz kaufen. Sie bräuchten einen übersetzten Schaltplan.
Was denkt ihr, was sollte ich machen?
Anbei noch ein Foto vom originalen Messgerät und meinem Nachbau daneben. Hier ist auch gerade zufälligerweise ein Original auf Ebay-Kleinanzeigen. Das ist anscheinend der Nachfolger von meinem Gerät, da es aus einem anderen Multimeter hergestellt wurde.
zunächst nochmal ein gutes neues Jahr.
Ich möchte hier nun einfach mal eine ungewöhnliche Nachfrage platzieren. Besser gesagt, ich möchte ein paar Meinungen sammeln. Muss jetzt mit der Geschichte etwas ausholen, damit man die Gesamtsituation auch versteht. Ich muss bei uns in der Arbeit des öfteren mal Fehler an Kabeln orten. Dazu habe ich auch jede Menge Equipment zur Verfügung - soweit kein Thema. Vor einiger Zeit bin ich aber an ein Messgerät gekommen, welches ich sehr gerne verwende. Es handelt sich um ein Digtalmultimeter, welches eine Kabellänge direkt am Display anzeigt. Das Messgerät kann zwar nicht alle Fehlerszenarien orten, allerdings ist es klein und unglaublich praktisch. Leider wird es seit wohl über 25 Jahren nicht mehr hergestellt. Die Funktion der Längenmessung entspricht ungefähr dem IRM20 (kann man auch nicht mehr kaufen).
Da ich das Gerät gerne verwende und Angst habe, dass ich es mal irgendwo liegen lasse und dann keines mehr habe, hab ich mir als Lockdown-Projekt ausgedacht: Ich baue das Gerät nach. Kann ja nicht so kompliziert sein. Ist es aber. Ich habe jetzt über ein Jahr (so nebenbei, wenn ich mal Zeit und wieder Lust hatte) an der Zusatzplatine entwickelt, die man in das Multimeter bauen muss. War tatsächlich deutlich schwieriger als erwartet, da am originalen Multimeter viele nicht nachvollziehbare Veränderungen vorgenommen wurden und viele der Bauteile nicht identifizierbar oder nicht mehr erhältlich waren. Daher habe ich das komplette Messgerät im Prinzip neu entwickelt. Es hat quasi nahezu nichts mit dem Original gemein. Ich habe so ungefähr 60 Stunden Arbeit reingesteckt und ungefähr 60€ an Unkosten. Das ist soweit nun kein Problem, denn ich habe das Gerät aus Spaß an der Freude gebaut und um mehr über Elektronik zu lernen. Gelernt habe ich auch viel.
Die Preisfrage: Sollte ich nun von diesem Wissen profitieren oder nicht? Also, sollte ich mein Messgerät versuchen zu verkaufen oder das Wissen dem Gemeinwohl zur Verfügung stellen? Paar Rahmenpunkte:
- Das Grundprinzip (also Multimeter mit Zusatzplatzine und Längenmessung) ist geklaut.
- Ein winziger Teil der originalen Schaltung, die das Kabelende erkennt, ist kopiert. Allerdings mit anderen Bauteilen.
- Die komplette restliche Schaltung ist neu entwickelt und funktioniert auch anders.
- Man muss ein vorhandenes Multimeter umrüsten. Es ist also nicht dafür konzipiert, z. B. in einer Fabrik massenhaft vom Band zu laufen.
- Das Messgerät richtet sich in erster Linie an Privatanwender die die Funktionalität ab und an brauchen - Profis werden weiterhin richtige TDR kaufen.
Überlegung war z. B. mein Platinenlayout an einen Elektronikhändler hier in der Nähe zu verkaufen. Dieser bietet viele Bausätze zum selbst löten für diverses Zeugs an. Mein Gerät wäre davon vermutlich der nützlichste Bausatz. Dafür sprechen würde, dass ich mir damit vermutlich etwas Geld verdienen könnte und für alle, die das Gerät nachbauen möchten, gleich eine Platine zum Kauf zur Verfügung steht. Das Messgerät auf einer Streifenrasterplatine nachzubauen, ist nicht möglich. Bin dran gescheitert.
Dagegen spricht allerdings aus meiner Sicht etwas die Tatsache, dass ich das Ding eigentlich "geklaut" habe. Also nicht technisch gesehen, aber gefühlt gesehen. Außerdem habe ich nicht das Labor, um festzustellen, dass mein Messgerät auch in allen Eventualitäten korrekt misst. Ich kann mit meinem Equipment nicht ausschließen, dass z. B. bei einer bestimmten Kabellänge plötzlich ein falsches Ergebnis heraus kommt (allerdings ist das eher unwahrscheinlich). Zudem würde so das Messgerät in Deutschland bleiben. Gerade für andere Länder, z. B. Schwellenländer, wäre das Gerät eine günstige Alternative zu professionellem Equipment. Diese werden aber wohl kaum bei einem deutschen Händler einen Bausatz kaufen. Sie bräuchten einen übersetzten Schaltplan.
Was denkt ihr, was sollte ich machen?
Anbei noch ein Foto vom originalen Messgerät und meinem Nachbau daneben. Hier ist auch gerade zufälligerweise ein Original auf Ebay-Kleinanzeigen. Das ist anscheinend der Nachfolger von meinem Gerät, da es aus einem anderen Multimeter hergestellt wurde.